Katja Arrasz-SchepanskiChristian Mennerich
28.10.2015Dritte Devoxx4Kids: Neue Location, neue Workshops, altbekannter Spaß
Am 17.10. war es wieder so weit: in Karlsruhe fand die dritte Devoxx4Kids statt. Wieder einmal fanden sich 32 Kinder zwischen neun und 15 Jahren zusammen, um einen Tag lang mit Spaß und Freude Technik zu erforschen. Und das dieses mal in einer für alle Beteiligten neuen Location, der Hochschule für Technik und Wirtschaft. Diese bedeutete Umstellungen in vielen Bereichen: Die Anfahrt musste für Eltern und Kids neu beschrieben werden, die Beschilderung der genutzten Räume musste angepasst werden, und nicht zuletzt lagen auch die Workshop-Räume weiter voneinander entfernt.
Aber nicht nur die Location war anders, auch die Workshops waren allesamt neu gestaltet. Da es sich um eine aufbauende Veranstaltung gehandelt hat, standen sowohl die Kids als auch die Mentoren vor neuen Herausforderungen. Das tat der Freude an der Veranstaltung aber keinen Abbruch, und die Workshops waren wiederum lehrreich für Kinder und Mentoren.
Die Workshops
Im Angebot hatten wir dieses Mal vier nagelneue Workshops, von denen die Kids alle durchlaufen durften. Thematisch versuchten die Workshops die bekannten Schwerpunkte Programmierung, Robotik und das Internet der Dinge spielerisch zu kombinieren.
Tinkerforge
Der Tinkerforge-Workshop befasst sich mit dem s.g. Internet der Dinge, d. h. der Beobachtung der wahrnehmbaren Umwelt
mit Sensoren unterschiedlichster Art. Tinkerforge stellt dabei elektronische Komponenten bereit, die sich legoartig
kombinieren lassen. Der Workshop legte seinen Schwerpunkt diesmal klar auf die Vermittlung eines physikalischen
Grundverständnisses: Mit Hilfe von in Reihe geschalteten Kartoffeln und Metallen wurden Batterien gebaut, mit denen
elektronische Komponenten wie Lüfter betrieben wurden. Über die Kopplung der Komponenten mithilfe der Tinkerforge Bricks
konnten die erzeugten Ströme und Spannungen dann in einer kleinen JavaFX-Anwendung auch visuell betrachtet und
interpretiert werden. Die Verbindung von bekannten physikalischen Experimenten wie der Kartoffelbatterie mit neuen
Technologien wie sie Tinkerforge verbreitet hat den Kindern viel Freude bereitet.
CardBoard
Ebenfalls physikalisch motiviert war auch unser Google CardBoard Workshop, der sich mit der Physik des Auges, der
Täuschung des Gehirns und virtueller Realität beschäftigt hat. Jedes Team wurde ausgestattet mit einem Handy und einem
Google CardBoard, um sich eine eigene kleine virtuelle Welt zu erzeugen. Begonnen hat der Workshop mit einer kleinen
Einführung darüber, wie das menschliche Auge sich täuschen lässt und die Illusion einer dreidimensionalen Welt
hergestellt werden kann. Danach haben die Kids mit den Mentoren eine eigene kleine Umgebung erstellen können, durch die
sie sich fortbewegen konnten. Der Workshop fand guten Anklang und das Durchschreiten der virtuell konstruierten
Labyrinthe machte viel Freude.
Minecraft
Mincraft ist ein Spiel, das eigentlich keinen der Kids mehr hat erklärt werden müssen, hier haben im Gegenteil die
Mentoren so einiges erfahren darüber, was man mit Minecraft alles gestalten kann. Das Ziel des Workshops aber war, das
Modden des Spiels, d.h. das Aufmotzen und Erstellen eines eigenen kleinen Spiels im Spiel. Dazu ist eine für Minecraft
für den RaspberryPi vorhandene Python-Schnittstelle verwendet worden. Dies stellt aus Sicht der Mentoren eine
schwierige Aufgabe an die Kinder da, die diese aber alle mit Bravour gemeistert haben. Unter Anleitung der Mentoren
haben fast alle Gruppen ihre eigene individuelle Welt programmatisch erstellt, in der sie nach eigenen programmierten
Regeln ein Spiel gestaltet haben, in dem sie Punkte sammeln und gegen die Zeit spielen konnten. Nicht zuletzt war es
hier auch eine Herausforderung, die Spiele anderer Gruppen zu testen und zu meistern.
Jumping Sumo
Die Firma Parrot hat uns für unser Event freundlicherweise fünf Exemplare ihrer Jumping Sumos gesponsert. Dies haben wir
mit einem neuen Workshop honoriert. Die erste Hürde hierzu hatten die Mentoren zu nehmen, in dem sie ihr Ziel eine
eigene Java API für den Sumo zu kreieren umsetzen mussten. Kudos dafür! Diese wurde von den Kindern genutzt, um in
eigenen einfachen textuellen Programmen den Sumo dazu zu bewegen, nach eigenen Wünschen zu agieren. Mit einfachen
Befehlen für vorwärts- und rückwärtsfahren, Drehen und natürlich Springen (die Spezialität des Sumo) musste ein
Parcours gemeistert werden. Die Kinder lösten ihre Aufgabe prima, und natürlich macht es auch einfach Spaß die
Fähigkeiten des Sumo auszureizen und einfach mal zu prüfen wie die einfachen Eigenschaften zu komplexen Verhalten
kombiniert werden können.
Auch die dritte D4K in Karlsruhe war für alle Beteiligten ein Riesenspaß und großer Erfolg. An alle Kinder ein herzliches Dankeschön! Die Eltern der Kinder konnten sich am Ende des Tages noch zeigen lassen was ihre Sprösslinge so geleistet haben, und staunten teilweise nicht schlecht darüber, wie natürlich manche der Kinder mittlerweile mit den neuen Technologien umzugehen wissen.
Für uns Mentoren ist die Anzahl der wiederkehrenden Kinder ein Beweis dafür, dass sich Arbeit und Aufwand im Vorfeld lohnen. Wir hoffen das es so weiter geht, und das der Erfolg dieser kleinen Tagung für Kinder Schule macht und sich in weitere deutsche Städte verbreitet. Wir jedenfalls machen weiter! Die Workshops stehen auf GitHub frei zur Verfügung. Wer daran Interesse hat, kann gerne mitmachen.
Wir möchten uns natürlich auch bei den Sponsoren Parrot, SiteOS, innoQ, codecentric, inovex, synyx und der Hochschule bedanken.
Bis zum nächsten Mal… 😉